"Es lebe das Dorf!"

Post, Bank, Schule und einige Handwerksbetriebe sind bereits aus dem Ortskern von Niedergailbach verschwunden. In Zusammenarbeit mit der Agentur ländlicher Raum will der Ortsrat Niedergailbach jetzt Wege aus der Misere suchen.

Ernsthafte Gedanken machen sich die Niedergailbacher Ortsratsmitglieder um die Zukunft ihres Heimatortes. Bei der Sitzung im Büchereiraum der ehemaligen Schule stellten sie ernüchtert fest, dass in den letzten Jahren sowohl die Post, die VR-Bank, die Schule, auch Handwerksbetriebe wie eine Schreinerei oder auch eine Bäckereifiliale aus dem Ortsbild verschwunden seien. "Es ist die Aufgabe und die Verpflichtung des Ortsrates, aktiv zu werden, um der Entwicklung entgegen zu wirken," so Ortsvorsteher Otmar Gros, der auch in der Zahl und Struktur der Ortsvereine alarmierende Entwicklungen erblicken kann. So habe man mit Otmar Weber, Leiter der "Agentur Ländlicher Raum" beim Umweltministerium Kontakt aufgenommen.

Der wird am 25. April, während eines Dorfgespräches zusammen mit den Niedergailbacher Bürgern versuchen, Wege aus der Misere aufzuzeigen. Dorfkerne müssten ihre Funktionen als Wirtschaftsraum, als Ort der Kommunikation und als Wohn- und Lebensräume behalten, so Gros. In kommunalem Eigentum befinden sich in Niedergailbach noch das ehemalige Schulhaus, die Gemeinschaftshalle, der Kindergarten, die ehemalige Gefrieranlage, das Feuerwehrgerätehaus und die Grillhütte. Insbesondere das Schulhaus müsse dringend einer Verwendung zugeführt werden, da sich sonst die noch intakte Bausubstanz binnen weniger Jahre erheblich verschlechtere.


Ortsbegehung geplant
Zur Zukunft des Kindergartens stellten die Ratsmitglieder fest, es sei zu befürchten, dass auch diese Einrichtung in absehbarer Zeit auf dem Prüfstand steht. Als eine gangbare Lösung sahen sie es an, einen gemeinsamen Kindergarten mit Gersheim anzustreben. Am 13. April werden die Ratsmitglieder eine Ortsbegehung machen, und am 1. Mai wird eine öffentliche Bannbegehung angeboten.

Unter dem Motto "Es lebe das Dorf" bietet die Agentur ländlicher Raum ihre Unterstützung für die Einwohner und Kommunalverwaltung im ländlichen Raum an. Zur Aktivierung der Einwohner moderiert die Agentur ländlicher Raum Veranstaltungen zu Themen rund um das Dorf und seine Zukunftsperspektiven.

Neben Einführungsveranstaltungen werden Dorfbegehungen durchgeführt, die der Ermittlung der spezifischen Stärken und Schwächen innerhalb des Ortes dienen. Die Initiierung von Dorfgesprächen und die Betreuung von Arbeitsgruppen, die im Rahmen der Dorfgespräche entstehen, erfolgt ebenfalls durch die Agentur ländlicher Raum. Die Agentur bietet ihre Kompetenz und Mitarbeit bei Konzeption, Organisation und Betreuung von Fortbildung und Seminaren zur Dorfentwicklung und dem Leben im ländlichen Raum an. Ein Schwerpunkt ist die Erstellung von Handlungskonzepten für Schwerpunktdörfer. Die Konzepte werden unter intensiver Bürgerbeteiligung sowie Einbindung der Öffentlichkeit erstellt und berücksichtigen in hohem Maße die Belange und Anregungen der Bewohner. Die praktische Umsetzbarkeit von Handlungskonzepten, sowie die Beratung bei rechtlichen und finanziellen Fragen kann in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen vorgenommen werden. Dazu gehört an erster Stelle die Beratung der Kommunalverwaltungen, um im Vorfeld von Maßnahmen optimale Fördermöglichkeiten aufzuzeigen, daneben die Koordination von verschiedenen Förderanträgen und Maßnahmen sowie die Unterstützung bei deren Umsetzung.


Ein Dorf will Zukunft haben
In Niedergailbach hat man die Nase stets etwas weiter vorn als in vielen anderen Dörfern. So verwundert es nicht, dass der Ortsrat mit Ortsvorsteher Otmar Gros nicht abwarten will, bis dem Dorf die letzten Felle wegschwimmen. Vielmehr wollen die Niedergailbacher vorbeugend etwas unternehmen und haben sich an die Agentur ländlicher Raum um Rat und Hilfe gewandt. Die Mitarbeiter dieser Agentur sind Profis und das ganze Jahr über mit den Problemen der Dörfer landauf, landab befasst. Bei den Dörfern geht es nämlich inzwischen längst nicht mehr darum, "schöner" zu werden, sondern auf Dauer noch zukunftsfähig zu sein.

 
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