Das Niedergailbacher Aschermittwochstreffen der CDU war gut besucht. Die Teilnehmer schätzen die Möglichkeit, Informationen direkt von politischen Entscheidungsträgern zu erhalten.

Statt der erkrankten Gaby Schäfer, Staatssekretärin im saarländischen Innenministerium, kam mit Alexander Funk, dem Landesvorsitzenden der Jungen Union, ein Hoffnungsträger der CDU-Saar zum traditionellen Niedergailbacher CDU-Heringsessen in die gut besetzte Gemeinschaftshalle. Wie nicht anders zu erwarten, war die Grundschulstrukturreform eines der Themen des Kurzreferates. Letztmals 1966 im Saarland reformiert, bedürfe es in diesem Sektor zwingender Anpassungen, so Funk.

Am Beispiel des Dorfes Niedergailbach, wo die Kinder seit über 30 Jahren zur benachbarten Grundschule Reinheim fahren, dokumentierte er, dass ein Ort ohne Grundschule nicht seine Identität verliere. Vielmehr seien Gemeinschaftssinn und Bürgerengagement Garanten für eine funktionierende Dorfgemeinschaft.

Auch hob er die Verbesserungen und Qualitätssteigerungen hervor, die mit der Reform einhergingen. So solle ein flächendeckendes Bildungs- und Betreuungsangebot am Nachmittag geschaffen, eine verstärkte und frühe Sprachförderung und eine Zusammenarbeit von Kindergärten und Grundschulen angestrebt werden. Somit habe der Kultusminister ein Konzept erarbeitet, das gewährleiste, dass jede Gemeinde auch künftig zumindest eine Grundschule besitze, die Schulwege nicht zu lang und die Klassen nicht zu groß seien. Die neue Grundschule sollte in der Regel in jedem Schuljahr mindestens zwei Parallelklassen besitzen.

Der Redner verhehlte jedoch nicht, dass ein Ortsteil im Gefüge einer Gesamtgemeinde nicht stiefmütterlich behandelt werden dürfe. "Auch die Gemeindebezirke müssen bei Standortentscheidungen von öffentlichen Einrichtungen berücksichtigt werden."

Der 30-jährige Landespolitiker sparte nicht an Kritik an der Bundespolitik. "Eine Regierung, der bei dieser Massenarbeitslosigkeit nichts mehr einfällt, ist ökonomisch gescheitert. Sie sollte die Koffer packen und abtreten!" Es müsse endlich Schluss sein mit dem Verniedlichen und Schönreden.

Der stellvertretende Vorsitzende des ausrichtenden CDU-Ortsverbandes Niedergailbach, Herbert Buhr freute sich darüber, dass auch zur 31. Ausgabe dieser Traditionsveranstaltung, der einzigen politischen Aschermittwochsveranstaltung in der Bliestalgemeinde, viele Besucher gekommen waren. Es sei wichtig, Informationen "aus erster Hand" zu bekommen, um Problemfelder besser einordnen zu können, unterstrich Buhr.