Die Einigkeit ist passé

Gersheims Bürgermeister Lothar Kruft hat sein Amt als CDU-Vorsitzender in Niedergailbach niedergelegt. Grund sind offenbar persönliche Auseinandersetzungen mit Ortsvorsteher Otmar Gros.

Die heile CDU-Welt im Bliestal gerät so langsam aus den Fugen. Bei den jüngsten Kommunalwahlen erreichte man zwar satte Mehrheiten, und auch Gersheims Bürgermeister Lothar Kruft kann sich auf breite Zustimmung in der Bevölkerung stützen. Dennoch: Es braut sich etwas zusammen im unteren Bliestal. Zwar sind alle Beteiligten daran interessiert, "den Ball flach zu halten", das Spiel scheint indes nicht mehr so richtig im Fluss zu sein.

Lothar Kruft, Bürgermeister der Gemeinde und zugleich CDU-Vorsitzender in seinem Heimatdorf Niedergailbach, hat seiner Partei die Brocken hingeworfen. Zwar bleibt Kruft der Partei treu, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung versichert, dennoch hat er das Pferd gewechselt: Kruft ist nicht mehr CDU-Mitglied in Niedergailbach. Stattdessen ist er nach seinem Austritt in den Ortsverband Reinheim eingetreten.

Neuer Vorsitzender gesucht
Er bliebe trotz der Zerwürfnisse CDU-Mitglied, "weil die christdemokratischen Grundlagen für mich bindend sind", wie er ausführt. Ein neuer Vorsitzender des Ortsverbandes im Golddorf Niedergailbach indes wird auf der Hauptversammlung am kommenden Montag zu wählen sein.

In einem persönlichen Anschreiben an alle Parteimitglieder, Ortsratsmitglieder und Freunde hat der Bürgermeister seine Entscheidung mitgeteilt.

Für die Mitglieder sei nun der Stein des Anstoßes beseitigt, und es besteht die Möglichkeit, eine konsequente Kommunalpolitik zu betreiben, ohne auf seine Person Rücksicht nehmen zu müssen, so der Bürgermeister in dem Schreiben, das unserer Zeitung vorliegt. Es sei ihm Hass und Aggressivität entgegengeschlagen. Er sieht sich einer öffentlichen Demontage ausgesetzt.

Jedoch bedankt er sich in seinem sehr persönlichen Brief für die jahrelange gute Zusammenarbeit und hofft auf zukünftige sachliche und objektive Zusammenarbeit.

Soweit Krufts Einlassungen. Im Gespräch mit unserer Zeitung möchte er sich nicht weiter äußern, schließlich wolle er kein weiteres Öl ins Feuer gießen. Er habe seinerzeit weder Leserbriefe geschrieben noch sich öffentlich geäußert, insofern wolle er die Dinge auch nicht über die Presse weitertreiben oder kommentieren.

Seinerzeit - damit ist wohl die Situation nach der Ortsratssitzung in Niedergailbach gemeint, in welcher Ortsvorsteher Otmar Gros massive Vorwürfe gegen Kruft und die Verwaltung erhoben hatte.

Es ging um Hallenbenutzungsgebühren ebenso wie um Unebenheiten bei der Fahrbahndecke in Niedergailbachs Durchgangsstraße. Aber was nach außen hin nach sachlicher Auseinandersetzung aussieht, scheint hintergründig ein Streit zweier politisch handelnder Personen zu sein.

Stellungnahme am Montag
Otmar Gros hat viel für sein Dorf geleistet, aber inzwischen scheint es auch im Golddorf zwischen dem Ortsvorsteher und einigen seiner früheren Weggefährten zu kriseln. Der Rücktritt des Bürgermeisters als Ortsvorsitzender seiner Partei ist dafür ein Indiz. Gros kommentiert im Gespräch mit der SZ Krufts Rücktritt als unverständlich. Er erkenne keine einleuchtenden Beweggründe für das Verhalten seines früheren Ortsvorsitzenden. Auf der Hautversammlung des Ortsverbandes am kommenden Montag will Gros eine entsprechende Stellungnahme abgeben.

 
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