Spielern den Marsch geblasen |
Seit exakt 40 Jahren pfeift Siegfried Rebmann auf den Sonntag, denn als Schiedsrichter ist er ein gefragter Sportkamerad. Bis in die Regionalliga war der Niedergailbacher als Leiter oder Assistent im Einsatz. Bereits mit 16 Jahren begann Siegfried Rebmann in seinem Heimatverein SV Niedergailbach seine Fußballer- Laufbahn. "In der C-Klasse Blies-Pfalz hieß der Gegner am 30. August 1956 Tus Rimschweiler", erinnert sich der heute 64-Jährige. Damals waren der SV Bliesdalheim, SV Hornbach, SV Ixheim, SV Dellfeld und die Sportfreunde (SF) Walsheim weitere Ligapartner. Durch seine Leistungen wurde Rebmann 1957 zum Sichtungslehrgang der Saar-Auswahl unter Verbandstrainer Josef Oden ins Schlossberg-Hotel Homburg, das damals als Sportschule diente, eingeladen. Der Aufstieg wurde jäh gestoppt: "Im entscheidenden Spiel um den Titel unterlagen wir Walsheim 2:3, und wegen einer Bänderverletzung musste ich meine aktive Laufbahn früh beenden." 23 Jahre war "Schimmel", wie er allgemein liebevoll in Sportlerkreisen gerufen wird, als der damalige Lehrwart, Herbert Vogelgesang, ihm den Weg im schwarzen Dress schmackhaft machte. Nach der Prüfung im November 1964 ging es auf der Schiedsrichter-Leiter schnell bergauf. Waren es zu Beginn Jugend- und Reservespiele, folgten im zweiten Jahr schon Spiele der ersten Mannschaften bis zur A-Klasse. "Ich stand schnell unter Beobachtung und stieg durch gute Bewertungen rasch in die Ziffer II der Amateurliga auf. Als Jüngster hatte ich es da zwar schwerer, mich zu behaupten, doch mich packte der Ehrgeiz. Ich wollte keinesfalls wieder aus der Ziffer raus", blickt er zurück. "Ich nahm viel Zeit und manches Opfer auf mich, denn einmal wöchentlich war Training in der neuen Sportschule in Saarbrücken angesetzt, und einmal im Monat ging es nach Edenkoben zu den Obmännern Albert Dusch und Roos." Der erfahrene Ex-Bundesliga-Referee Dusch erkannte schnell die Qualitäten des Niedergailbachers. Ständige Berufungen in die Leistungsklasse I im Gespann von Schiedsrichter Rudolf Kreitlein und anderen waren an der Tagesordnung. "Als Linienrichter war ich bei vielen Spitzenspielen der damaligen Regionalliga mit Vereinen wie Saar 05, Wormatia Worms, 1. FC Saarbrücken, FK Pirmasens oder Südwest Ludwigshafen im Einsatz." Da Rebmann die Schiedsrichter zunächst einmal nicht kannte, war vor dem Spiel eine genaue Absprache notwendig. Zu Günter Linn aus Altendiez bestehe seit dieser Zeit eine enge Freundschaft. 50 Entscheidungsspiele "Ohne die Unterstützung meiner Ehefrau Elli hätten die vier Jahrzehnte nicht so erfolgreich verlaufen können", gibt der gebürtige Oberfranke ein Kompliment an seine bessere Hälfte weiter. Der Obmann der Gruppe Blies, Hans-Joachim Ruffing, lobt das engagierte Wirken Rebmanns. "Der Siegfried war sich auch nicht zu schade, oft zwei Partien an einem Tag zu leiten", so Ruffing über seinen langjährigen Kassierer und Festausschuss-Kollegen, zusammen mit der Ehefrau bei den Schiedsrichter-Ausflügen Garant guter Einfälle. So wie in diesem Jahr mit dem Holzmichel-Song. Sein zweites Hobby kommt ihm da zugute: Siegfried Rebmann singt im MGV den ersten Bass und spielt auch noch vorzüglich Trompete. Den Marsch auf dem Instrument spielt er weiterhin. Auf dem Spielfeld dagegen tritt der rüstige Sportler ab jetzt kürzer. Zur Person |
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