Letzte Ruhe unterm grünen Gras kommt teuer

Ortsrat Niedergailbach stimmt für Rasengräber - Kosten: Auf 30 Jahre 3000 Euro

Der Niedergailbacher Ortsrat hat sich am Montag für Rasengräber auf dem örtlichen Friedhof ausgesprochen. Die Gemeinde berechnet aber für einen Zeitraum von 30 Jahren 3000 Euro zur Pflege.

Der Ortsrat von Niedergailbach (die SZ berichtete bereits) sprach sich am Montagabend einstimmig für die Schaffung von Rasengräbern auf dem örtlichen Friedhof aus. Allerdings hat die Sache einen Haken, wie im Rat deutlich wurde: Die Gräber sind teuer.

Hintergrund für die neue Bestattungsform sind nach Annahmen von Ortsvorsteher und Ortsrat gesellschaftliche Veränderungen, welche die bisherigen Bestattungsformen ablösen: Es gibt heute nicht mehr diese familiären Bindungen und oftmals werden durch die geforderte berufliche Mobilität Familien auseinander gerissen, begründet Niedergailbachs Ortsvorsteher Otmar Gros das Ansinnen im Ortsrat. Oft hätten ältere Leute Angst, ihr Grab würde nicht mehr von den Hinterbliebenen gepflegt. Und so sei es einfacher, Rasengräber anzulegen, die von den kommunalen Bediensteten lediglich gemäht werden müssen. Aber: Die Gemeinde Gersheim will für eine Pflege (Mähen), die auf einen Zeitraum von 30 Jahren angelegt ist, die stolze Summe von 3000 Euro. Viel Geld für einen Rasenmäher, kommentierte ein Ortsratsmitglied.

Bei einer solchen Summe für die Pflege finden sich kaum Interessenten für diese Form der Bestattung. Der Gemeinde und der Friedhofsverwaltung wirft Ortsvorsteher Groß vor, einfach einen Betrag für die Pflege angenommen zu haben, ohne dies exakt durchgerechnet zu haben.

Als Vergleich bemühte man in der Ortsratssitzung die Gemeinde Marpingen, wo man lediglich gut 2000 Euro für die Pflege veranschlagt. Gersheims Bürgermeister Lothar Kruft sieht indes kaum Interesse für diese Form der Bestattung. Außerdem weist er darauf hin, dass man keineswegs einfach nur Zahlen genannt habe, sondern der Gemeindekämmerer auf Grund bestehender Tarifverträge die Arbeitsleistungen für 30 Jahre hochgerechnet habe. Zudem gibt der Bürgermeister zu bedenken, dass die zehn Gemeindearbeiter nicht unbegrenzt einzusetzen sind: "Es ist schon nicht so ganz einfach, wenn diese Gemeindebediensteten noch zusätzliche Grabfläche auf Friedhöfen zu pflegen haben." Und dass dies nicht einfach ist, kann auch der Leiter des Blieskasteler Friedhofamtes, Fredi Brabänder, auf Anfrage unserer Zeitung bestätigen: "Die Hinterbliebenen wollen zwar zunächst die Rasengräber, aber letztlich bepflanzen die diese Grabstätten wie herkömmliche Gräber." In Blieskastel kommt die Pflege eines Rasengrabes billiger als in Gersheim: Das Mähen kostet für 25 Jahren 1000 Euro. Aber dort sind Urnengräber derzeit beliebter, so der Amtsleiter.

 
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