Die ganze Dorfgemeinschaft in Niedergailbach hat am vergangenen Freitag die Fertigstellung des neuen Kunstrasenplatzes gefeiert. Die neue Sportanlage ist die Erste ihrer Art in der gesamten Gemeinde Gersheim.

Der Vorsitzende des SV Niedergailbach, Thomas Haas, hatte am Freitag mit seinem Team eine stimmungsvolle Einweihungsfeier in der Gemeinschaftshalle vorbereitet: Ortspfarrer Günter Broy segnete die neue Anlage, der neunjährige F-Junior Nils Ehrhard schnitt das Band durch. Der Coup folgte aber zum Schluss. Ein ungenannt bleibender Spender hatte seinem Heimatverein 10000 Euro gespendet und erntete dafür viel Applaus.

Haas würdigte die tatkräftige Hilfe zahlreicher Vereinsmitglieder, die es geschafft hätten, in nur drei Monaten eine Vorzeigeanlage zu schaffen. Nachdem zusammen mit der Gemeinde ein Erbbauvertrag geschlossen und mit der Kreissparkasse ein Finanzierungspartner gefunden worden war, hatten die Arbeiten nach Ende des Sportfestes Anfang Juli begonnen.

Stellvertretend für alle freiwilligen Helfer hob Haas die Verdienste von Dirk Rebmann, der mit 200 Arbeitsstunden insbesondere an der Betonmaschine zubrachte, und des Ehrenvorsitzenden Heiner Göbel hervor, der seine Mitstreiter stets motiviert hat. Motor des Ganzen sei aber der ehrenamtliche Bauleiter Peter Ehrhard gewesen, dessen Kommandos immer Gehör gefunden hätten und durch dessen Engagement viel Geld gespart worden sei. Als Dank erhielt er einen Schubkarren voll Bierflaschen.

Aber auch viele großzügige Käufer der jeweils Quadratmetergroßen Sportplatzflächen hätten dazu beigetragen, den Eigenanteil des Vereins an der Gesamtbausumme von 340000 Euro aufzubringen. Herausgehoben wurde dabei Norbert Sand, der 459 Quadratmeter Rasenplatz erworben hat und damit Mehrheitseigner geworden ist. Der große Verkaufserfolg des eigens konzipierten Niedergailbacher Kochbuchs und das Von-Bolanden-Fest vor einigen Wochen seien weitere Initiativen gewesen, die Geld in die Kasse gebracht hätten, so Haas.

Kunstrasen erster Güte
Peter Kläs vom saarländischen Innen- und Sportministerium sagte, dass die Niedergailbacher Fußballer nun einen Kunstrasenplatz "allererster Güte" hätten, der bei jedem Wetter benutzbar sei und ordentliche Trainings- und Spielbedingungen biete. Der Kreis-Beigeordnete Peter Nagel sprach von einer guten Entscheidung und von einer großartigen Leistung, die der Verein des kleinen Ortes vollbracht hatte.

Auch Ortsvorsteher Otmar Gros, selbst Mitglied in der seit vier Jahren bestehenden Arbeitsgruppe, würdigte die Gesamtleistung als hartes Stück Arbeit. "Viele Vorarbeiten waren zu erbringen, hartnäckige Verhandlungen mussten geführt werden und enorme Überzeugungsarbeiten waren zu leisten", so Gros. Gerade in Zeiten äußerst knapper kommunaler Finanzen sei es keine leichte Aufgabe gewesen, den Gemeinderat von der Notwendigkeit einer finanziellen Unterstützung, die am Ende die Höhe von 125000 Euro erreicht hatte, zu überzeugen.

Bürgermeister Lothar Kruft fügte hinzu, dass die Zustimmung des Rates einstimmig ausgefallen sei. Auch die Sportplanungskommission habe den total desolaten Zustand des alten Tennenplatzes erkannt und schließlich einen Zuschuss in Höhe von 75000 Euro gewährt. Der Verwaltungschef beschrieb den Bau als einen unnachahmlichen Kraftakt, der stillen Reserven bei den Mitgliedern geweckt hätte. "Was hier in diesem Jahr geleistet wurde, ist in der Tat ein Jahrhundertwerk, an dem viele Rädchen mitgedreht haben." Die Anlage war von den Firmen Desso DLW Sports Systems, Bietigheim-Bissingen, und Bonasch Sportanlagenbau aus Berglen gebaut worden. 90 mal 60 Meter misst die Spieldecke. Drainage, Unterbau und die Verlegung kosten 285000 Euro, die Einfriedungen mit Wegebau, Zaun und Fangnetz weitere 49000 Euro.