Kleppern 2023


In allen katholischen Kirchen schweigen seit Jahrhunderten aus Trauer um das Leiden und Sterben Jesu Christi vom Gloria beim Gründonnerstagsgottesdienst bis zum Gloria in der Osternachtsfeier die Kirchenglocken.

Wie der Volksmund sagt: „ fliegen die Glocken während dieser Zeit nach Rom“. Das Angelusläuten um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr wurde in Niedergailbach seit Jahrhunderten an Karfreitag und -samstag von den Messdienern der Pfarrei mit dem „Kleppern“ und Gesang ersetzt.

Da es an in Niedergailbach seit einigen Jahren an Messdienern fehlte, haben sich in 2018 und 2019 „Messdiener-Oldies“ zusammen gefunden, um den alten Brauch des „Klepperns“ weiterzuführen.

Die Aktion wurde damals von der Dorfbevölkerung sehr positiv aufgenommen. Nach der „Corona-Pause“ sorgte die „alte Garde“ dafür, dass die „Klepper-Tradition“ in diesem Jahr wieder auflebte. So weckte am Karfreitag und Karsamstag in der Früh ungewohnt lauter Männergesang die Dorfbevölkerung mit dem Lied: „Stehet auf im Namen Herr Jesu Christ, die dunkle Nacht verflossen ist, der helle Tag vorhanden ist, den hellen Tag hat Gott gemacht! Ave, Maria“. Beim Ortsdurchgang am Freitagabend hieß es: „Legt Euch schlafen….“Neben Initiator Heiko Rebmann (52 J)  beteiligten Herbert Buhr (73 J) Norbert Oberinger (73 J), Otmar Gros (70 J)

Stephan Selgrad (64 J) und Klaus Rauch (54) sechs ehemalige Messdiener an der Brauchtumspflege. Bei dem rund 70 minütigen Gang durch die Ortsstraßen sang das Sextett unter dem Kommando von Heiko Rebmann rund dreißigmal den traditionellen Text. Die Ratschen/Klepper der „Oldies“ sind teilweise auch schon einige Jahrzehnte alt. Die älteste Klepper, die im Einsatz war, wurde von dem damaligen Niedergailbacher Schreiner Karl Krämer (Appels Karl) angefertigt. Otmar Gros, der die rund 40 cm lange Holzratsche/-klepper von Erich Dreckmann übernommen hatte, klepperte mit ihr bereits bei seinem ersten Einsatz als aktiver Messdiener im Jahre 1962.

Der erneute Einsatz der „alten Garde“ soll Anstoß geben, dass die Tradition des Klepperns an den Kartagen in Niedergailbach auch in Zukunft gepflegt wird. Vielleicht gesellen sich im kommenden Jahr noch weitere ehemalige „Klepperbuwe zur Pflege diesen alten Brauchs hinzu. Das Kleppern/Ratschen in der Karwoche ist seit 2015 durch die UMESCO als immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.

Otmar Gros

Bildtext: Die „alte Garde“ der Gälbacher Klepperbuwe 2023 v. l. Heiko Rebmann, Klaus Rauch, Otmar Gros, Stefan Selgrad und Herbert Buhr. Foto: Wolfgang Degott.

 
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