Der grausame Krieg in der Ukraine treibt eine gewaltige Zahl Menschen in die Flucht. Auch in Niedergailbach sind am Donnerstag vergangener Woche Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen.

Vorübergehend haben die vier Ukrainerinnen bei der aus Weißrussland stammenden Tatjana Sysa, die seit dreieinhalb Jahren in ihrem Niedergailbacher Eigenheim wohnt, Unterkunft gefunden. Katharina Doyle, die die Cousine von Tatjana Sysa ist, kommt aus der ukrainischen Seehafenstadt Cherson. Von dort flüchtete sie zunächst vor den russischen Bombenangriffen mit ihrem PKW zu ihren Eltern in die rund 600 km entfernt liegende Hauptstadt Kiew. Mit ihrer Schwägerin Irina Paschkewitsch und deren beiden Kindern ging die Flucht von dort aus weiter Richtung polnische Grenze. Glück im Unglück hatten sie bei der Autofahrt in der Nähe von Kiew, als ein neben ihnen fahrender PKW von einem russischen Geschoss getroffen wurde. Dabei wurde auch ihr Auto leicht beschädigt. Nach einer dreitägigen Flucht durch ihr Heimatland erreichten die vier glücklicherweise die polnische Grenze. Von hieraus ging es in einer Zweitagesfahrt ins Saarland.

Zurücklassen musste Irina Paschkewitsch ihren Ehemann sowie dessen Eltern. Ursprünglich hatten Katharina Doyle und auch Irina Paschkewitsch keineswegs vor, ihr Heimatland zu verlassen. Jedoch nachdem der Krieg immer länger dauerte und der Beschuss und die Bomben der russischen Armee immer heftiger wurden, war für sie klar: wir müssen hier weg und unser Heimatland verlassen. Glücklicherweise hatten sie bei Tatjana Sysa in Niedergailbach eine Kontaktperson. Für ihre Flucht konnten sie nur das Nötigste packen, Kleider und Hygieneartikel für ein paar Tage. Sie sind daher für jede Unterstützung, egal ab Sachspenden oder finanzielle Zuwendungen, dankbar. Die Hilfsleistungen können bei der Gastgeberin Tatjana Sysa, Niedergailbach, Auf der Au 17 oder bei Otmar Gros, Auf der Au 35, abgegeben werden.

Otmar Gros