Erinnerungen an die Opfer des Nationalsozialismus |
Auf Bundes- und Landesebene, aber auch in manchen Kommunen, wurde vergangene Woche – am 27. Januar - der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Zu diesen Opfern zählen auch kranke und behinderte Menschen, die die Nazis als lebensunwertes Leben hielten. In 1939 begannen die Nazis, die Morde an den Menschen mit Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen u.ä. vorzubereiten. Auch vier Menschen aus Niedergailbach zählen zu den Opfern dieser Verbrechen der Nationalsozialisten und zwar Wilhelm Frank, Valentin Anna, Brigitta Becker und Maria Anna. Der heute 87-jährige Edwin Anna, der im Geburtshaus von Maria Anna wohnt, erinnert sich noch sehr genau an das Schicksal seiner Tante. Maria Anna war aufgrund ihrer Behinderung, ihr rechter Arm war gelähmt, denunziert worden. Am 28. August 1939 hat er als sechsjähriger miterlebt, wie seine 37-jährige Tante mit einem Bus abtransportiert wurde. Gleichzeitig wurden auch die anderen drei Niedergailbacher Opfer von den Nazis abgeholt. Maria Anna kam in ein „Sanatorium“ in Schönebeck an der Elbe, wo sie bereits am 24. Oktober 1939 ermordet wurde. Als ihr Bruder Nikolaus Anna, der Vater von Edwin Anna, ihr Grab aufsuchte, fand er ein Massengrab mit „Nummernkreuzen“ vor. An Maria Anna erinnert heute in Niedergailbach ein sogenannter „Stolperstein“ im Bürgersteig vor ihrem Elternhaus, das sich in der Obere Straße 10 befindet. Am 9. April 2011 hat der Kölner Bildhauer und Künstler Gunter Demnig diese Gedenktafel aus Messing persönlich in den Bürgersteig verlegt. Auch die anderen drei Niedergailbacher : Wilhelm Frank, Valentin Anna und Brigitta Becker wurden Opfer des Euthanasie-Programms der Hitler-Diktatur. Auch sie kamen nicht mehr in ihre Heimat zurück. Leider liegen über deren Schicksale keine näheren Unterlagen vor. Otmar Gros |
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