Damit der Krieg nicht vergessen wird

Sängerkreis Blies nahm an der Feierstunde zum Gedenken an die Einweihung des Soldatenfriedhofs Mont-de-Huisnes teil

"Männer, meist unter 20 Jahren, die das Leben noch vor sich hatten, die der Stolz und die Hoffnung der Familien waren, verloren ihre Zukunft, geopfert auf dem Altar einer menschenverachtenden Politik", schrieb es Gersheims Bürgermeister Lothar Kruft bei einer Feierstunde auf dem Soldatenfriedhof von Mont-de-Huisnes in der Normandie den Politikern ins Stammbuch. Für das Gemeindeoberhaupt war die Feierstunde am Ehrenmal eine Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass die Menschen trotz der verlustreichen Kämpfe der Vergangenheit im Hinblick auf die vielen geführten Kriege nichts gelernt haben.

Mit 163 Personen nahm der Sängerkreis Blies an einer offiziellen Feierstunde zum 40. Jahrestag der Einweihung des Friedhofes teil. Musikalisch umrahmt wurde die Gedenkfeier vom St.-Malo-Sonderchor. Kruft sagte, mit den Fahrten, die seit 1963 im Fünf-Jahres Rhythmus durchgeführt werden, werde eine Tradition fortgesetzt, die dem Gedenken an diese Ereignisse diene. "Grenzüberschreitende Partnerschaften sind kleine Mosaiksteine dieser so wichtigen Friedensarbeit. Unsere Treffen mit diesen Partnern dienen der Verständigung und tragen zur Problemlösung bei", so Kruft.

Schon bei der Einweihung 1963 dabei
Schon bei der Einweihung des Friedhofes am 14. September 1963 war ein Sonderchor aus dem Bliestal dabei. Der 77-jährige Reinheimer Alfred Ochs, langjähriger Vorsitzender des Sängerkreises Blies, der alle Fahrten mit geplant hat, war als einziger zum achten Mal dabei. Fünf erlebnisreiche Tage waren es, die auch durch den musikalischen Leiter des "St. Malo-Chors", Norbert Oberinger, in einen stimmungsvollen Rahmen gebracht wurden. Eine Station war die Kathedrale von Chartres. In dessen Vorort Rechèvres gedachte man Abbé Stock, nach dem in Reinheim das Pfarrheim benannt ist. Pfarrer Otto Leidner hielt eine sehr berührende Andacht.

Die alte Seeräuber-Stadt St. Malo im nordöstlichen Zipfel Frankreichs war Quartierort. Ein weiteres Glanzlicht des Trips war die Umrahmung eines Hochamtes in der Kathedrale von St. Malo. Auf dem Mittelgang des großen Gotteshauses erinnert eine Steinplatte an den berühmten Sohn der Stadt, Jacques Cartier, der 1535 Labrador und Kanada entdeckt hatte. Ebenso bedeutend ist auch der Dichter der Romantik, François René Vicomte Chateaubriand, dessen Geburtshaus das große Bombardement 1944, bei dem ein Großteil der Hafenstadt zerstört worden war, unversehrt überstanden hatte. Das frühere "Korsarennest" beherbergt heute unter anderem ein bedeutendes Museum und verfügt über den siebtgrößten Hafen Frankreichs vor den geschichtsträchtigen Befestigungsanlagen. Die Saarländer gingen auch bei Ebbe vom Wehrgang aus zu den Nord- und Weststränden hinunter. Abends gab der Chor ein viel beachtetes öffentliches Konzert auf dem Place Chateaubriand. Neben dem Ausflug zur englischen Insel Jersey stand auch das Felsenkloster St. Michel, eine Bretagne-Rundfahrt und der imposante Mont St. Michel auf dem Reiseplan.

Totengedenken ist die Reise wert
Heiko Rebmann, einer der Vorsitzenden des Sängerkreises Blies: "Bleibt zu hoffen, dass auch 2008 wieder eine Fahrt angeboten wird, denn das Gedenken an die Gefallenen der Weltkriege muss es wert sein, den Kontakt auch in solch entfernten Orten Europas zu pflegen. Die toten Soldaten, die mit der Überzeugung gekämpft hatten, ihrem Vater- land zu dienen, seien für die heutigen Generation Verpflichtung, diese schreckliche Epoche nicht zu vergessen." Auf dem Soldatenfriedhof La cambe wurden auf der Rückfahrt noch Liedvorträge gebracht.

 
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