"Was koschd de Win, de Schwenk?" |
Nieder- und Obergailbacher im Festfieber - Große deutsch-französische Begegnung geplant Hans Bengsch war kürzlich "geschockt", wie er sagt. Der Lothringer aus Obergailbach hatte bei einem Treffen mit Jugendlichen seines Ortes und aus dem saarländischen Niedergailbach festgestellt, dass diese sich gegenseitig nicht mehr kennen und dass es Sprachprobleme gibt. "Vor 20 Jahren war das anders, da kannte man noch jeden", erinnert er sich. Otmar Gros, Ortsvorsteher des Gersheimer Ortsteils Niedergailbach, kann dies nur bestätigen. Damals gab es in beiden Dörfern, die gerade mal zwei Kilometer auseinanderliegen, noch Wirtschaften, da traf man sich am Sonntag, tauschte Neuigkeiten aus und sprach die gleiche Sprache: das Platt, das hüben und drüben ähnlich klingt. Doch viele junge Lothringer können kein Platt mehr, und junge Saarländer auch nicht gerade häufig gut Französisch. Was tun, um der zunehmenden Entfremdung zwischen den beiden Dörfern am Gailbach entgegen zu wirken? Beim Feiern näher kommen In Niedergailbach hat der erfahrene Organisator Otmar Gros die Fäden in der Hand. Um die vielen Details, die bei einem solchen Fest bedacht sein müssen, zu regeln, trifft sich eine Abordnung aus Niedergailbach in der Mehrzweckhalle in Obergailbach mit den Franzosen. Neben Hans Bengsch sind der stellvertretende Maire Patrice Amann und eine große Anzahl von Vertretern der Feuerwehr, des Jugendclubs und der verschiedenen Vereine erschienen. Es beteiligen sich der Gartenbauverein, der "Troisième Age" (Drittes Alter, was viel netter klingt als Pensionärverein), die Angler, die Jagdpächter und der Tischtennis-Club. Bei der Gelegenheit erfährt man, dass der Verein aus dem kleinen Obergailbach in der Regionalliga spielt und sogar schon in der Nationalliga war. Auf deutscher Seite sind neben Gros der stellvertretende Ortsvorsteher Norbert Oberinger, Katharina Schiel, die stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsge meinschaft der Ortsvereine, und eine Reihe weiterer Männer und Frauen erschienen, die stets mit anpacken, wo Hilfe gefragt ist. Hans Bengsch, der Lothringer, hat tüchtige Vorarbeit geleistet und einen ganzen Stoß Arbeitspläne (plans de travail) mitgebracht. Da muss geklärt werden, wer an welchem Stand was tut, wer was im Vorfeld besorgt, wo die Preise am günstigsten sind, wieviel ein Kaffee, ein Bier, ein Wein kosten darf. Wer wird im "Service" eingebunden, wer hilft beim "am&;nagement", dem Aufbau, wer kümmert sich um die "Bar amère" für den Frühschoppen, wer besorgt die Garnituren, die Bräter, die Gläser - unzählig die Fragen, die geklärt werden müssen. Bei den Preisen "werd's ernschd" Von den Saarländern widerspricht da keiner. Mit dem Umrechnen auf Euro hat man als Franzose übrigens eher Probleme, denn Bengsch rechnet noch manchmal "in Frànge". Schließlich hat man diesen schwierigen Part der Preise vorläufig abgeschlossen. Womöglich wird man noch Schnäppchen im Cora machen und besonders günstige Preise anbieten können. In beiden Dörfern wird nun in diesen Tagen eifrig bestellt, geordert, beraten, organisiert, vorbereitet, damit beim großen Fest nichts schief geht.
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