Das Vorzeigeobjekt "Mühle Folz" steht seit kurzem unter Denkmalschutz

Im Zusammenhang mit dem Ökologischen Schullandheim kann die Mühle eine wichtige Rolle spielen

Die weithin bekannte Niedergailbacher Mühle Folz steht seit einigen Wochen als "Technisches Denkmal" unter Denkmalschutz. Eine aus Dr. Ostermann vom Landeskonservatoramt, Kreisdenkmalpfleger Dr. Bernhard Becker und Vertretern des Umweltministeriums bestehende Kommission hat die Entscheidung getroffen.

Vor allen Dingen durch die regelmäßigen Niedergailbacher Teilnahmen an den Wettbewerben "Unser Dorf soll schöner werden" rückte die Mühle immer wieder in den Blickpunkt, denn seit 1987 zählte sie beisämtlichen Besuchen von Kreis-, Landes-, Bundes- und der Europakommission zu den bedeutsamen Niedergailbacher Vorzeigeobjekten. Immer wieder konnte Ortsvorsteher Otmar Gros mit berechtigtem Stolz die Kommissionen zu der am Gailbach gelegenen Mühle führen, denn diese war aufgrund ihrer Lage, ihres Umfeldes und ihres Zustandes stets ein Garant für Niedergailbacher Pluspunkte im jeweiligen Wettbewerb. Gros: "Alle Kommissionen waren von der Mühle und ihrem gepflegten Zustand begeistert". Gros weiter: "Ich begrüße es sehr, dass die Mühle unter Denkmalschutz gestellt wurde, denn sie ist eine wichtige historische Einrichtung. Ich hoffe, dass sie der Nachwelt erhalten bleibt und insbesondere den Schulklassen, als Anschauungs- und Demonstrationsobjekt dienen wird. Auch im Zusammenhang mit dem in Gersheim geplanten Ökologischen Schullandheim kann die Mühle eine wichtige Rolle spielen. Ich hoffe, dass die Mühle in Zukunft eine Attraktion für das Dorf Niedergailbach und für die Region wird. Vielleicht gibt es einmal offizielle Besichtigungstermine. Mein Wunsch geht dahin, dass das im Krieg zerstörte Mühlenrad noch einmal eingebaut werden kann".

Einen ausführlichen geschichtlichen Rückblick auf die Mühle lieferte die heutige Inhaberin Ilse Folz (69). Sie erwähnte, dass die Mühle ihren Ursprung um das Jahr 1660 hat. Etwa 1885 hat Jakob Folz vom Drehbrunnerhof die Mühle ersteigert. Er hat sie später an seinen Sohn Philipp Folz weitergegeben. Philipp Folz ist im Januar 1915 während des 1. Weltkrieges an der Westfront in Linz am Rhein gefallen. Sein Vater Jakob wollte unbedingt, dass die Mühle im Familienbesitz bleibt. Deshalb musste sein Sohn Friedrich vom Drehbrunnerhof runter ins Dorf Niedergailbach und die Mühle übernehmen. Friedrich Folz fand immer größere Freude an der Mühle und hat diese von 1928 bis 1930 komplett neu aufgebaut. Im 2. Weltkrieg wurde sie teilweise zerstört. Dennoch lief der Betrieb auch während der Kriegsjahre, wenn auch notdürftig und oft nur nach dringenden Reparaturen, ununterbrochen weiter, denn es galt, die wichtige Brotversorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Walter Folz, Sohn von Friedrich Folz, hat die Mühle ab dem Jahr 1948 wiederhergestellt. Walter Folz, 1920 geboren und 1983 verstorben, hatte das Müllerhandwerk in der Mühle Adam Schöndorf in Peppenkum erlernt und seine Meisterprüfung in Kaiserslautern abgelegt. Im Jahr 1966 hat Walter Folz die Mühle aufgegeben. Dazu Ilse Folz: "Seit 1959, als die wirtschaftliche Eingliederung des Saarlandes an Deutschland erfolgte, hat das große Mühlensterben begonnen. Auch unsere war davon betroffen. Der Umsatz ist stark zurückgegangen, auch weil die kleinen landwirtschaftlichen Betriebe nach und nach aufgaben. Nur die Großmühlen überlebten.

Nach der Aufgabe unserer Mühle arbeitete mein Mann Walter als Müller zunächst in der Bliesmühle Breitfurt und später bei Pallmann in Gersheim. Bis zur Schließung im Jahr 1996 lieferten viele Landwirte aus Niedergailbach und den umliegenden Dörfern, wie Reinheim, Walsheim, Bliesdalheim, Breitfurt, der Parr und aus vielen lothringischen Nachbarorten ihr Getreide bei uns an". Ilse Folz verwies darauf, dass die über drei Stockwerke verteilte Getreidemühle noch komplett erhalten und auch funktionstüchtig ist: "Die jetzige Einrichtung ist rund 100 Jahre alt. Sie stammt von der Firma Hipkow & Co aus Gassen, Raum Berlin und wurde von der Mühlenbaufachfirma Max Höflinger, Neustadt/Haardt, eingebaut. Der Mühlengraben mit den Turbinen und alle Maschinen, der Doppelwalzenstuhl mit dem Schrotstuhl und der Glattwalzenseite für Mehl, das Mischsilo für Mehl, die Schrotmühle und das Silo für Kleie sind noch vorhanden".

 
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