Niedergailbacher feiern rundes Jubiläum ihrer Kirche
Das Gotteshaus wurde am 28. August 1954 nach Plänen des Diözesanbaurates Wilhelm Schulze gebaut
Seit 60 Jahren gibt es nun schon die Bruder-Klaus-Kirche in Niedergailbach. Das wollen die Gläubigen am Sonntag mit einer festlichen Messe feiern. Schutzpatron ist ein Schweizer.

60 Jahre haben die Niedergailbacher ihre Pfarrkirche. Am Sonntag, 24. August, feiert das die Pfarrei Bruder Klaus, ist doch der Gottesdienst, der von der Singgruppe Kantate Reifenberg mit ihrem Leiter Erwin Simon musikalisch begleitet wird, gleichzeitig auch der des Kirchweih- oder Kirwefestes. Das Gotteshaus wurde am 28. August 1954 nach Plänen des Diözesanbaurates Wilhelm Schulze gebaut und vom damaligen Speyerer Bischof Isidor Markus Emanuel geweiht. Dabei wurde auch die versiegelte Kapsel mit den Reliquien des Heiligen Nikolas von der Flüe mit der vom Bischof unterzeichneten Pergamenturkunde in den Altar eingebettet. In seiner Predigt unterstrich der Bischof die besondere Lebensart des Heiligen Bruder Klaus, der sein Leben unter den Wahlspruch stellte: „Mein Haus ist ein Haus des Gebetes, jeder der hier bittet, soll empfangen; wer hier sucht, der soll finden und wer hier anpocht, dem soll aufgetan werden“.

Dass gerade der Schweizer Friedensheilige zum Patron der Kirche, die als letzte der kriegszerstörten Kirchen im Saarland wieder aufgebaut worden war, auserwählt wurde, war ein Verdienst des damaligen Niedergailbacher Pfarrers Carl Engesser. Er hatte kurz nach der Wiedereingliederung des Saargebietes ins Deutsche Reich 1935 in die Schweiz emigrieren müssen und den Schutz des großen Friedensmannes bis 1950 erfahren. In der Urkunde im Grundstein der Pfarrkirche wird ausdrücklich auf den Wunsch der Pfarrei hingewiesen, die wohl auch dem Wesen von Bruder Klaus entsprochen hatte: „Wie er einst die entzweite Schweiz geeint hat, so möge er auch das entzweite Europa einen, in dem das Saarland einen gebührenden Platz finden möge.“ Die alte Hubertus-Kirche, erstmals 1398 urkundlich erwähnt, und die auf dem jetzigen Pfarrhausplatz stand, war am 15. März 1945 zusammen mit dem Dorf zerstört worden. Als Notkirche diente der Verbindungsbau zwischen den Zollhäusern am Ortseingang von Gersheim. 1951 hatte die Kirchenverwaltung den Beschluss zum Neubau der Kirche gefasst. Nachdem 1952 die saarländische Regierung einen Zuschuss von sechs Millionen Franken bewilligt hatte, konnte konkret mit der Planung begonnen werden. Als dann auch Gelder der Diözese zugesagt und die Spenden aus der Dorfbevölkerung dazu kamen, begann man am 5. Dezember 1952 mit dem Aushub der Baugrube. Bevor die Kirche fertig wurde, weihte Domkapitular Adam Hiller am 30. Mai 1954 die drei neuen Glocken.

Einen echten Coup landete Engesser mit der Verpflichtung des Schweizer Kirchenmalers Richard Seewald, Kunstprofessor an der Akademie der Bildenden Künste in München, der die Bemalung der Chorwand vornahm. Darin wird auf die Marienvision von Bruder Klaus eingegangen. Die Anschaffung von Orgeln in den Jahren 1968 und 1992 waren Höhepunkte seither. Aber auch der neue Innenanstrich, die neue Heizung und Elektroanlage und die Dachsanierung gehörten zu den größten Investitionen der letzten sechs Jahrzehnte. Die frühere Pfarrei ist mittlerweile Teil der Gersheimer Großpfarrei Heilig Kreuz.
 
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