Mit der Kamera durch die ganze Welt
Zum zweiten Mal präsentiert die Saarbrücker Zeitung die Serie "Ich lebe gern in Gersheim". Zwei Wochen berichten wir verstärkt aus der Gemeinde. Heute: Wolfgang Freier, Kameramann und Filmemacher aus Niedergailbach. Wolfgang Freier, ein gefragter Kameramann, wohnt seit 15 Jahren in Niedergailbach.

In Niedergailbach zu Hause, in der Welt daheim. So kann man das Leben des 65-jährigen Wolfgang Freier überschreiben, der seit 15 Jahren in der Bliestalgemeinde wohnt. Geboren in Neuruppin bei Berlin, lebte er dort bis zu seinem neunten Lebensjahr. Danach verschlug es Mutter und Sohn ins belgische Wavre bei Brüssel. Zum Studium fuhr er zuerst zur Filmschule Sint-Lukas und später an die staatliche Filmschule Erasmus-Departement RITS, wo er mit 24 Jahren abschloss. Dort erhielt er auch seine erste Anstellung als Lehrer Filmsprache. Mit der Halbtagsbeschäftigung verdiente er sich über Jahre einen Teil seines Lebensunterhalts. Zweites Standbein war sein Filmstudio. Er spezialisierte sich als selbstständiger Kameramann auf Sport- und Naturfilme sowie verschiedenstartige Fernsehproduktionen. Er wickelte alles ab, von der Idee, über die Recherche, das Drehbuch schreiben und den genauen Ablauf der Drehs festlegen.

Durch die Hochzeit mit Gisela Anna kam er nach Niedergailbach, begann die Zeit, den Bliesgau entdecken und lieben zu lernen. Seine Ehefrau war die Tochter des bekannten Heimatfilmers Josef Anna. So kamen zwei Filmer zusammen. Nachdem Freier zwischen 1998 und 2000 von seinem neuen Wohnort zum Arbeitsort Brüssel pendelte, schlug er danach endgültig seine Zelte in der Gemeinde Gersheim auf. Sein erstes Studio entstand in der Garage. Er trat langsam in die Fußstapfen seines verstorbenen Schwiegervaters, bald wurde seine erste Heimatdoku "50 Jahre Niedergailbach", die zur 850-Jahrfeier des Dorfes aufgeführt wurde, fertig. Beim Schnitt konnte er aus dem reichhaltigen Anna-Filmmaterial schöpfen, das er in vielen Stunden gesichtet, umkopiert und neu zusammengestellt hatte. Seither ist er mit seiner Filmkamera ein viel und gern gesehener Gast bei Ereignissen.

Damit hält er Impressionen, Menschen und Dinge für die Nachwelt fest. Zwischenzeitlich hatte er einen schweren Schicksalsschlag zu verkraften. Im Jahr 2001 erkrankte seine Frau schwer und verstarb wenige Monate später. Er blieb im 500-Seelen-Dorf, war er doch mittlerweile auch zu einem der Dokumentatoren der Landeshauptstadt Saarbrücken geworden. Seit 14 Jahren stellt er in deren Auftrag einen Streifen über städtische Veranstaltungen zusammen, der immer während des Neujahrsempfangs des Stadtoberhauptes gezeigt wird.

Daneben ist er deutscher Vertreter des Bundesverbands Deutscher Film-Autoren (BDFA) bei der Union Internationale du Cinéma (UNICA) und arbeitet beim Blieskasteler Club für Naturfilmer mit, wo er zu einer der tragenden Säulen wurde, hilft, das alljährliche Naturfilmfestival weiter zu entwickeln. Seine internationale Erfahrung kommt ihm zugute.

Freier ist auch ein gefragter Juror bei Filmfestspielen. So war er bei Wettbewerben in Gent-Belgie, auch bei der Berlinale, wo er innerhalb verschiedener Spezialkategorien tätig war. Als Film-Juror erledigte er auch Arbeitsaufträge in Südkorea, Brasilien, Südafrika oder Argentinien, aber auch in Europa. Nicht entgehen lässt er sich die Jurorenarbeit an seiner alten Brüsseler Schule Sint-Lukas. Für 2015 plant er ein Festival in St. Petersburg. Eines der nächsten Projekte soll ein Film werden, in dem die Gemeinde Gersheim mit ihren Dörfern vorgestellt, der Streifen auf der Webseite der Kommune eingepflegt werden soll.
 
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