Singen als Ausgleich zum Alltag
Festtage: Der Männergesangverein Niedergailbach besteht seit 90 Jahren
Einig waren sich die Redner zum festlichen Anlass: Sänger-Nachwuchs muss dringend her, damit der 90-jährige Männergesangverein Niedergailbach bestehen bleiben kann und in zehn Jahren zum 100. dann die Zelterplakette erhalten kann.

Mögen es vor neun Jahrzehnten andere Lieder und Themen gewesen sein, manches davon mag in der heutigen Zeit der neuen Tagesrhythmen in Vergessenheit geraten sein, so sei das Anliegen der Gründerväter geblieben: Die Liebe zum Chorgesang, das Leben freundlicher zu gestalten, sich selbst und anderen Freude zu bereiten. Damit eröffnete Norbert Oberinger, seit einem Vierteljahrhundert Vorsitzender und seit 15 Jahren Leiter des Chors im Männergesangverein Niedergailbach, die Feierstunde zum 90-jährigen Bestehen in der Gemeinschaftshalle Niedergailbach. Er wünschte sich, dass der Chorgesang der traditionellen Art wieder mehr Freunde finde. „Musik und Gesang bieten allen Entspannung und geistigen Ausgleich nach der nervösen Hetze des Alltags“, so Oberinger. Seit 15 Jahren besteht die erfolgreiche Singgemeinschaft mit dem benachbarten MGV Reinheim. In der Zusammensetzung trug man, beginnend mit dem Sängergruß von Othmar Kist und dem „Ave Marie der Berge“ von Otto Groll auch die gesanglichen Botschaften ins Auditorium. Daneben traten das Blockflötenquartett des Männergesangvereins Niedergailbach, das selbst auf 40 Jahre zurückblicken kann und unter der Leitung von Anne Detzler steht sowie der örtliche Katholische Kirchenchor mit seiner Dirigentin Hanna Rabung auf.

Obwohl der Chor in seinem langen Wirken auch einige Erschütterungen erleiden musste, habe die Kraft der Musik und die notwendige Beharrlichkeit dazu geführt, wieder zu Höhen aufzusteigen, meinte der Vorsitzende des Sängerkreises Blies, Siegfried Schmidt. Er sei eingebunden in das heimatliche Geschehen, in das Fühlen und Denken der Menschen. Schmidt hob die vielfältige Arbeit der Vorstandsmitglieder „als Seele des Vereins, ohne die nichts läuft“ heraus. Mit dem Ehrenteller des Chorverbandes der Pfalz ehrte er Oberinger, der sich auch innerhalb des Sängerkreises als Chorleiter zur Verfügung stelle. Artur Rebmann wurde von Oberinger zum Ehrenmitglied ernannt.

Bürgermeister Alexander Rubeck rückte den Jubelverein als Teil der Dorfgeschichte in bewegter Geschichte in eine zentrale Position. Er appellierte, in der Werbung um Nachwuchs nicht nachzulassen, habe man doch auch in der Vergangenheit durch Engagement vieles erreichen können. Daneben stehe in zehn Jahren das große Jahrhundertjubiläum mit Verleihung der Zelterplakette im Fokus. Ortsvorsteher Otmar Gros, selbst Sänger, wünschte sich, dass wieder Zuwachs im Ensemble begrüßt werden und damit der Bestand gewährleistet werden könne, denn „ohne den Gesangverein fehlt ein Stück Dorfidentität“. Er wies darauf hin, dass die sich verändernde gesellschaftliche Entwicklung zur Überalterung und zu Nachwuchssorgen geführt habe. Wenig Bereitschaft dazu, sich in Vereinsarbeit einbinden zu lassen, greife immer weiter um sich.

Beim Freundschaftssingen unterhielt nach dem Festkommers der Männerchor der Concordia Webenheim mit ihrem Dirigenten Kurt Bubel die Feiergesellschaft. Am zweiten Jubiläumstag wurde mit einem Festgottesdienst in der Bruder-Klaus-Kirche, der vom MGV Liederkranz Blieskastel mit Dirigent Karl-Josef Stopp musikalisch umrahmt wurde, das Fest begonnen. In den darauf folgenden Stunden gaben sich viele Chöre zum Freundschaftssingen ein Stelldichein.
 
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