Im Gersheimer Ort Niedergailbach reden sich viele Bürger die Köpfe heiß, weil derzeit in einigen Haushalten die Telefondrähte keine Chance zum glühen haben. Vielmehr seien manche Leitungen und Internetanschlüsse tot, denn die Telekom sei dort mit Kabelarbeiten beschäftigt, wie Ortsvorsteher Otmar Gros informiert. "Schon seit vielen Wochen sind die Arbeiten der Telekom in unserem Ort in Gange. Manche Bürger haben gar keinen Telefonverbindung mehr, was natürlich sehr ärgerlich ist. Davon abgesehen, dass die Leute nicht telefonieren können, müssen sie doch weiterhin ihre Grundgebühren bezahlen", weiß der Ortsvorsteher von so manchen Bürgerklagen zu berichten. Hier und da würde gebuddelt, manche Bürgersteige würden aufgerissen, dann wieder zugemacht, dann wieder aufgerissen. Es gehe einfach nicht voran. Offenbar fehle es auch an ausreichendem Personal, so Otmar Gros.

Auch Gersheims ehemaliger Bürgermeister Lothar Kruft, der in Niedergailbach wohnt, weiß ein Lied von den Arbeiten zu singen, weil er selbst betroffen ist. Kruft: "Seit Wochen funktionieren in Niedergailbach Dutzende von Anschlüssen nicht. Es kann nicht sein, dass Bürger, die keinen Anschluss haben und teilweise auch nicht mehr über Internet verfügen, einfach im Regen stehen gelassen werden. Bei mir beispielsweise wird abends kurz nach 22 Uhr das Internet abgeklemmt. Und das ebenfalls seit Wochen. Auch wenn die Erneuerung der Netze im Ort Niedergailbach eine Menge Geld kosten wird und vielleicht auch einmal mehr als zwei Wartungsleute eingesetzt werden - die dann nur unschuldig die Schultern zucken - kommt die Telekom nicht umhin, das Netz zu erneuern." Nach Angaben des Ex-Bürgermeisters sei die Situation in Peppenkum ähnlich, das Leitungsnetz in einem sehr schlechten Zustand. Dort breche ebenfalls straßenweise das Leitungsnetz zusammen, und die Bürger warteten wochenlang auf Besserung.

Wie die Telekom auf Anfrage unserer Zeitung erläuterte, seien in Niedergailbach Kabelarbeiten im Gang, weil alte Kabelummantelungen an manchen Stellen in einem schlechten Zustand seien. Erschwerend sei allerdings hinzugekommen, dass mehrere Blitze ins Kabel eingeschlagen seien, was sich an verschiedenen Stellen auswirke. Deshalb dauerten die Arbeiten immer noch an, da die Schäden zuerst gefunden werden müssten und dann erst behoben werden könnten. Das sei sehr Zeit raubend. Die Blitzschäden seien in Niedergailbach "ganz extrem", hieß es. Die Schäden müssten nach und nach beseitigt werden. Wann die Arbeiten beendet sind, könne noch nicht gesagt werden.