Feierstunde zur Eröffnung in Niedergailbach - Gedenktafel erinnert an Conrad von Bolanden
Niedergailbach ist stolz auf seinen Dorfplatz. Er kostete 27 000 Euro und wurde teilweise durch Sponsoren finanziert. Auf ihm erinnert eine Gedenktafel an Conrad von Bolanden.

Niedergailbach hat eine neue kleine Sehenswürdigkeit. In der Bergstraße an der Einmündung zur Oberen Straße ist ein Dorfplatz angelegt worden, den auch ein Brunnen, eine Ruhebank und eine Gedenktafel schmücken. Bei der offiziellen Einweihung und Segnung durch Ortspfarrer Günter Broy erinnerte Ortsvorsteher Otmar Gros daran, dass bereits 2004 im Ortsrat erstmals über das Vorhaben gesprochen worden sei. 2006 sei der erste Förderantrag für die Dorferneuerungsmaßnahme gestellt worden. Es folgten noch mehrere, bevor im letzten Jahr endlich der Bewilligungsbescheid eingegangen war.

"Nachdem es bei uns im Ort keine Dorfwirtschaften, keine Dorfläden mehr gibt, sind jegliche Orte, wo sich die Dorfbewohner begegnen und austauschen können, weggefallen", so der Ortsvorsteher. Deshalb könne der neue Platz die Funktion übernehmen, das nachbarschaftliche Miteinander fördern. Zu sehen ist ein Sandsteinbrunnentrog, ein Brunnenstock mit einem einfachen Standrohr, getreu der historischen Vorlage und mit der Wirkung, den historischen Dorfkern aufzuwerten. Früher hatte der Ort sechs Brunnen, die auch für die Wasserversorgung zu gebrauchen waren. Der Vorgänger des jetzt rekonstruierten, so Gros, sei während der baulichen "Sünderjahre" der Nachkriegszeit, als nur noch das Moderne gegolten habe, beim Straßenausbau entfernt worden. Momentan verfügt der Ort wieder über weitere fünf schmucke Brunnen. Bei der Feierstunde, die von der Singgemeinschaft der Männerchöre des MGV Reinheim und Niedergailbach musikalisch umrahmt wurde, enthüllte Irmtraud Schicker, geborene Gros, die eigens aus dem bayerischen Tischenreuth in ihr Heimatdorf gereist war, zusammen mit Bürgermeister Alexander Rubeck eine Gedenktafel, die an einen berühmten Niedergailbacher erinnert, Joseph Eduard Konrad Bischoff, bekannt als Pfarrer und Schriftsteller Conrad von Bolanden. Er wurde 1828 in der unmittelbaren Nachbarschaft des jetzigen neuen Platzes, in der Bergstraße 15, dem Elternhaus Schickers geboren. Nach ihm, der vor 90 Jahren gestorben ist, wurde schon Anfang der 1990er Jahre ein Straßenzug im Golddorf benannt. 55 Prozent der notwendigen Finanzmittel von 27 000 Euro für die Gesamtmaßnahme wurden durch Leader-Mittel aus der Dorferneuerung zur Verfügung gestellt. Die Restgelder hat der Ortsrat durch Spenden- und Sponsorengelder aufgetrieben.

Hintergrund

Namensgeber der Von-Bolanden-Straße und des neuen Gedenksteines ist der Pfarrer und Schriftsteller Conrad von Bolanden. Er wurde 1828 in Niedergailbach als Joseph Eduard Konrad Bischoff geboren. Sein Geburtshaus stand in der heutigen Bergstraße 15. Nach der Volksschule besuchte er die Lateinschule in Blieskastel, das bischöfliche Knabenkonvikt in Speyer. Danach war er Theologiestudent an der Universität München. 1852 wurde er in Speyer zum Priester geweiht. Danach war er Domkaplan, dann Pfarrverweser in Kirchheimbolanden, Pfarrer in Börrstadt und schließlich wurde er 1859 zum ersten Pfarrer in Berghausen bei Speyer. 1869 widmete er sich seinem Schriftstellertalent. Unter dem Pseudonym Conrad von Bolanden veröffentlichte er 60 teilweise mehrbändige Werke. Er starb 1920 in Speyer.

 
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