Gute Ideen für Niedergailbach
Aus dem bald leer stehenden Kindergarten soll ein Generationentreff werden
Der Kindergarten in Niedergailbach wird noch dieses Jahr geschlossen. Die Kinder werden dann in Gersheim betreut. Der Ortsrat will auf jeden Fall verhindern, dass das zentral gelegene Gebäude verkauft wird und hat Ideen für die Zukunft entwickelt.

2009 wäre er 50 geworden. Doch dieses Jubiläum wird es nicht geben. Der Niedergailbacher Kindergarten soll schon dieses Jahr, im Sommer, geschlossen werden. Otmar Gros, Ortsvorsteher von Niedergailbach, sagt es nicht ohne Wehmut. Der demografische Wandel macht auch vor Gersheim und seinen Ortsteilen nicht Halt. Und da in Gersheim-Mitte gerade ein neuer Kindergarten gebaut wurde, der schließlich ausgelastet sein soll, haben kleine Dörfer wie Niedergailbach das Nachsehen.

Das Gebäude des jetzigen Kindergartens gehört der Gemeinde Gersheim. Was geschieht mit ihm, wenn die Kinder nicht mehr da sind? Otmar Gros und der Ortsrat möchten auf jeden Fall vermeiden, dass das Haus verkauft wird und irgendwelchen privaten Zwecken dienen soll. Denn es ist Bestandteil eines zentralen Komplexes an Gebäuden und Plätzen mit Gemeinschaftshalle, Feuerwehrhaus, ehemaliger Schule, Spiel- und Bolzplatz. Hier konzentriert sich das Gemeinschaftsleben in Niedergailbach. Der Ortsrat von Niedergailbach hat daher ein Projekt für die Aktion „Tatort Dorfmitte“ des Umweltministeriums angemeldet. Diese Aktion hat nichts mit der beliebten Krimireihe der ARD zu tun, sondern will die Bürger dazu animieren, Ideen für die Belebung der Dorfzentren zu entwickeln. Insgesamt stehen im Saarland je 3000 Euro für 50 Dörfer zur Verfügung. Otmar Gros' Namensvetter von der Agentur ländlicher Raum beim Umweltministerium, Ottmar Weber, hat sich den „Tatort Dorfmitte“ ausgedacht. Impulsgeber soll die Aktion sein, um dem Veröden der Dorfkerne entgegen zu wirken. „Dieses Ensemble ist das Herz unseres Dorfes. Wir möchten, dass aus dem Vorplatz des Kindergartens eine Art Kommunikationsplatz wird. Hier sollen ein Bouleplatz angelegt und Tische und Bänke aufgestellt werden. Und als Clou soll ein Steinbackofen angeschafft und hier aufgestellt werden“, erläutert Otmar Gros die Pläne für den „Tatort Dorfmitte“. Das Gebäude selbst könnte als Generationentreff dienen. Der Keller wird jetzt schon als Jugendraum genutzt. Die übrigen Räume könnten dazu dienen, Alt und Jung im Dorf zusammen zu bringen. Gros schweben etwa gemeinsame Brotback-Nachmittage vor, Lese-, Rätsel- und Bastelstunden. Es könnte ein Netzwerk entstehen, bei dem Ältere vielleicht ihr Wissen weitergeben oder Kinderbetreuung übernehmen, Jüngere hingegen Fahrdienste oder Botengänge für ältere Leute übernehmen. Der Fantasie seien hier keine Grenzen gesetzt. „Das muss sich entwickeln, muss wachsen“, sagt Otmar Gros. Er schätzt, dass das Projekt insgesamt etwa 8000 Euro kosten wird. Zu den 3000 des Umweltministerium muss die Gemeinde 300 Euro beischießen. Den Rest müsste die Dorfgemeinschaft beziehungsweise die Vereine in Form von Eigenleistung beziehungsweise aus Erlösen der alljährlichen Zeltkirb aufbringen.
Hintergrund

„Tatort Dorfmitte“ heißt eine Aktion der Agentur ländlicher Raum beim Umweltministerium. Ziel ist es, aus den Dörfern Ideen zu entwickeln, wie man innerörtlichen Leerständen und Bevölkerungsschwund entgegen wirken kann. Für insgesamt 50 Dörfer stehen je 3000 Euro Zuschuss vom Umweltministerium zur Verfügung. Niedergailbach hat den Generationentreff Kindergarten angemeldet.

 
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